Tourismusbranche: Spanien verhängt Strafe gegen Airbnb

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64 Millionen Euro muss Airbnb zur Strafe für nicht lizenzierte Touristenunterkünfte zahlen. Spaniens Verbraucherschutzministerium will so Einheimische schützen.

Aktualisiert am 15. Dezember 2025, 13:33 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, AFP,

 In Barcelona hatte es schon lautstarke Proteste gegen Massentourismus gegeben.
In Barcelona hatte es schon lautstarke Proteste gegen Massentourismus gegeben. © Lluis Gene/​AFP/​Getty Images

Spaniens Verbraucherschutzministerium hat gegen die Plattform Airbnb eine Geldstrafe von 64 Millionen Euro verhängt. Grund ist laut Ministerium die Vermittlung nicht lizenzierter Touristenunterkünfte. Über Airbnb können Wohnungen kurzfristig für Urlaubsaufenthalte weitervermietet werden, müssen aber angemeldet werden. In vielen Städten wie in der spanischen Großstadt Barcelona nimmt das Geschäft zunehmend überhand.

Das Bußgeld entspreche dem Sechsfachen des Gewinns aus den illegalen Angeboten, sagte Verbraucherschutzminister Pablo Bustinduy zur Begründung. Airbnb müsse "die festgestellten Mängel beheben und die illegalen Inhalte entfernen".

Es handele sich um die zweithöchste Strafe, die sein Ministerium je wegen der Verletzung von Verbraucherrechten verhängt habe, sagte Bustinduy. Gegen die Entscheidung kann Berufung eingelegt werden. Eine Stellungnahme des Unternehmens hinter Airbnb lag zunächst nicht vor. 

Widerstand gegen Tourismusboom

Schon seit Längerem regt sich Widerstand in Spanien gegen die im Sommer oftmals zahlreichen Touristen. Airbnb-Angebote verdrängen zunehmend Wohnungen in beliebten Touristenzielen aus dem Wohnungsmarkt für dort Ansässige. Zudem steigen aufgrund dieser Angebote die Mieten. Die spanische Regierung geht seit Längerem gegen Vermietungsportale wie Airbnb und Booking.com vor, um Einheimische zu schützen.

"Tausende Familien leben aufgrund der Wohnungskrise in prekären Verhältnissen, während sich einige wenige dank Wirtschaftsmodellen, die Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben, bereichern", sagte Bustinduy.

Spanien verzeichnete 2024 eine Rekordzahl von 94 Millionen Besuchern und ist damit nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel weltweit. Die Zahl dürfte in diesem Jahr noch übertroffen werden. Der Tourismus ist jedoch auch wichtig für die spanische Wirtschaft.

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