Karibik: Trinidad und Tobago öffnet Flughäfen für Flugzeuge des US-Militärs

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Trinidad und Tobago liegt nur wenige Kilometer von der Küste Venezuelas entfernt. Künftig dürfen US-Militärflugzeuge die Landeflächen des Inselstaats nutzen.

16. Dezember 2025, 3:11 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP,

 Das Militär der USA hat seine Präsenz in der Karibik in den letzten Monaten weiter ausgebaut.
Ein US-Kampfflugzeug in Puerto Rico: Das Militär der USA hat seine Präsenz in der Karibik in den letzten Monaten weiter ausgebaut. © Kendall Torres Cortés/​dpa

Der karibische Inselstaat Trinidad und Tobago hat den USA die Nutzung seiner Flughäfen inmitten des eskalierenden Konflikts mit Venezuela erlaubt. Wie das Außenministerium von Trinidad und Tobago mitteilte, dürfen USA die Flughäfen unter anderem für den Wechsel von Personal in den kommenden Wochen nutzen.

Der Inselstaat hatte bereits gemeinsame Militärübungen mit den USA abgehalten und die Installation eines Radarsystems auf der Insel Tobago durch das US-Militär genehmigt. Das Land liegt nur wenige Kilometer von der Küste des südamerikanischen Venezuela entfernt. 

Venezuela beendete seinerseits die Zusammenarbeit mit Trinidad und Tobago im Erdgasbereich. Konkret warf die venezolanische Regierung dem Nachbarland vor, an der Stürmung eines Öltankers vor der venezolanischen Küste durch die USA beteiligt gewesen zu sein. Wie genau dies geschehen sein soll, teilte das venezolanische Außenministerium nicht mit.

USA begründen Vorgehen mit Kampf gegen Drogen

Dem US-Justizministerium zufolge wurde der Tanker für den Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran genutzt. Der Einsatz in der vergangenen Woche stellte eine weitere Eskalation in dem Konflikt dar. 

Die USA bauen ihre Militärpräsenz in der Karibik mit Kampfflugzeugen, Kriegsschiffen und Soldaten seit Monaten aus. Offiziell gibt die US-Regierung den Kampf gegen angebliche Drogenkartelle als Grund für ihr Eingreifen in der Region an, Belege hat sie dafür nicht vorgelegt. 

Bei den Angriffen in der Karibik hat das US-Militär bisher mehr als 80 Menschen getötet. Mehrere Staaten sowie Völkerrechtler bezeichnen das Vorgehen als illegal, insbesondere Verteidigungsminister Pete Hegseth wird kritisiert – die USA weisen die Kritik jedoch von sich. 

Trump beschuldigt den autoritären Machthaber Venezuelas, Nicolás Maduro, Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die USA einzusetzen. Maduro wirft den USA vor, einen Regimewechsel erzwingen zu wollen und es auf venezolanische Ölreserven abgesehen zu haben.

Oppositionspolitiker offenbar in Venezuela festgenommen

In Venezuela ist unterdessen ein führendes Mitglied der Partei der Oppositionspolitikerin und Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado von Geheimdienstmitarbeitern festgenommen worden. Der Verwaltungskoordinator Melquiades Pulido García sei vom Geheimdienst Sebin auf offener Strae entführt worden, teilte Machados Partei Vente Venezuela mit. "Sie sagten ihm, er werde 'gesucht' und nahmen ihn gewaltsam mit", hieß es. 

Die Menschenrechtsorganisation Foro Penal schätzt, dass in Venezuela mindestens 889 politische Gefangene in Haft sitzen. Im August 2024 waren Hunderte festgenommen worden, nachdem Maduro nach offiziellen Angaben für eine dritte sechsjährige Amtszeit bestätigt worden war. Die Opposition reklamiert den Wahlsieg hingegen für sich, auch mehrere Staaten erkennen das Wahlergebnis nicht an. 

Nach Maduros umstrittener Wiederwahl tauchte die Oppositionspolitikerin Machado, der die Behörden die Kandidatur untersagt hatten, unter. Vergangene Woche floh sie nach Norwegen. Zuletzt hatte sie für das Vorgehen der USA Verständnis geäußert und Härte gegenüber Maduro gefordert. 

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