Der Bestsellerautor Rolf Dobelli beginnt den Tag, indem er Gulags betrachtet und an Menschen denkt, die ihn ärgern könnten. Ein Gespräch über seine Philosophie und seinen Erfolg
Aus der ZEIT Nr. 53/2025 Aktualisiert am 15. Dezember 2025, 15:03 Uhr
DIE ZEIT: Herr Dobelli, verzeihen Sie die Frage, aber haben Sie sich heute Morgen überlegt, ob ich ein Arschloch bin?
Rolf Dobelli: (lacht) Ich bin um sechs Uhr in der Früh von Abu Dhabi zurück nach Zürich geflogen, da hatte ich keine Zeit, mir solche Gedanken zu machen.
ZEIT: Sie sagten einmal, dass Sie sich jeden Morgen fragen: Welche Schwierigkeiten kommen heute auf mich zu? Gibt es Arschlöcher, mit denen ich mich herumschlagen muss?
Dobelli: So bereite ich mich mental auf den Tag vor. Leute sind nicht mühsam oder anstrengend, weil sie es sein wollen. Niemand ist freiwillig ein Arschloch. Meistens hat die Person irgendein Problem, ist neidisch oder will etwas, das sie nicht haben kann. Je mehr ich mich in diese Leute hineinversetze und versuche, ihr Verhalten zu antizipieren, desto weniger rege ich mich auf, wenn ich ihnen begegne.

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