1961 kaufte Paul McCartney, 83, seinen ersten Höfner-Bass bei Steinway in Hamburg, ein 500/1 Violin Bass in Linkshänderausführung. 30 Pfund gab er seiner Erinnerung nach für das Instrument aus, nach damaligem Wechselkurs wären das rund 300 DM gewesen. Es wurde sein Standardinstrument, der »Beatles-Bass«.
Nun ist der Hersteller von McCartneys Bass, die traditionsreiche Gitarrenbaufirma Höfner, in arge finanzielle Schieflage geraten. Der Bayerische Rundfunk zitiert eine offizielle Bekanntmachung des Fürther Amtsgerichts vom 10. Dezember: »Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen (…) wird am 10.12.2025 um 17.05 Uhr vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet.«
Das Unternehmen mit Sitz im mittelfränkischen Baiersdorf wurde 1887 von Karl Höfner gegründet und bezeichnet sich heute noch als Familienunternehmen. Laut dem Branchenportal »Guitar Player« war die negative Entwicklung aufgrund von Lieferschwierigkeiten zuletzt bereits absehbar. Ein Nürnberger Rechtsanwalt wurde nun als Insolvenzverwalter ernannt; er soll die finanzielle Situation des Unternehmens überwachen und prüfen, ob ein reguläres Insolvenzverfahren eröffnet wird.
Die Nachricht aus Franken erreichte auch Paul McCartney, er nannte sie in einem Instagram-Post vom Donnerstag »sehr traurig«. Er habe seinen Höfner-Bass von Anfang geliebt und tue es noch heute: »Es ist ein wunderbar zu spielendes Instrument«. Der Bass sei leicht und »ermutigt mich dazu, recht frei zu spielen.« Außerdem biete das Instrument Variationen in der Klangfarbe, die ihm gut gefallen.
McCartney äußert sein Mitgefühl für »alle bei Höfner«, die ihm über die Jahre immer geholfen hätten. In Baiersdorf sind laut BR rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Was aus ihnen wird, ist vorerst offen.

vor 2 Stunden
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