Moderner Tanz: Abschied vom Meister der Klarheit

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Wie das Niederländische Nationalballett mitteilt, ist der Choreograph Hans van Manen gestern im Alter von 93 Jahren in Amsterdam gestorben. Van Manen gehörte zu den unumstritten Größten seiner Kunst. Von 1957 an schuf er insgesamt mehr als 150 Werke, die meisten für das von ihm mitgegründete Nederlands Dans Theater und Het Nationale Ballet, darunter „Adagio Hammerklavier“ und „Große Fuge“ nach Kompositionen Ludwig van Beethovens, „Live“ für eine Tänzerin und eine Video-Kamera, den ersten Pas de Deux für zwei Männer, „Metaphors“, und das Duo „Sarkasmen“ zu den gleichnamigen Pianostücken Sergei Prokofievs.

Hans van Manen erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1993 den Deutschen Tanzpreis und 2000 den Erasmuspreis. In Deutschland arbeitete er unter anderem beim Ballett am Rhein, dem Stuttgarter Ballett, dem Staatsballett Berlin und dem Bayerischen Staatsballett München, doch seine Choreographien stehen auf zahlreichen deutschen Bühnen auf dem Programm. Das Nationale Opernhaus in Amsterdam (DNO) nannte ihn „einen der bedeutendsten Botschafter niederländischer Kunst“.

Van Manens ästhetisches Ideal war Klarheit, er liebte geometrische Anordnungen und signifikante Gesten. Viele seiner oft konzentriert kurzen Stücke waren überdies voller Witz, man denke nur an „In and Out“ zu Musik von Laurie Anderson und Nina Hagen.

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