Frankreich: Rund 7000 Jahre alt, 120 Meter lang – Archäologen entdecken Mauer im Atlantik

vor 12 Stunden 1

Der Geologe Yves Fouquet konnte seine Entdeckung zunächst nicht einordnen. »Zuerst dachte ich, dass es sich um Fehler in der Karte handeln müsse«, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Er beauftragte Taucher, die seltsamen Strukturen, die ihm mithilfe von Laserstrahlen angezeigt worden waren, zu überprüfen. Bei rund 60 Tauchgängen konnten die Taucher dann belegen, dass die 120 Meter langen Gebilde auf dem Meeresgrund Granitbauwerke sind, die von Menschen errichtet wurden. Forscher datieren sie auf die Zeit zwischen 5800 und 5300 vor Christus.

Die Archäologen, so Fouquet weiter, hätten nicht damit gerechnet, in einem so extremen Umfeld, das von Stürmen, Wellen und Strömung geprägt ist, so gut erhaltene Strukturen zu finden. »Das zeugt von hohen technischen Fähigkeiten und einer sozialen Organisation«, heißt es in einem jetzt in der Fachzeitschrift »International Journal of Nautical Archaeology« erschienenen Beitrag. Die Menschen seien damals schon in der Lage gewesen, tonnenschwere Steinblöcke zu brechen, zu transportieren und zu verbauen. Die Strukturen seien für diese Zeit einzigartig in Frankreich.

Die Menhire und Dolmen, für die die Bretagne bekannt ist, stammen aus der Jungsteinzeit um etwa 4500 vor Christus und sind damit deutlich jünger als die jetzt gefundenen Bauwerke.

Die Mauer befindet sich in etwa neun Meter Tiefe unter dem Meeresspiegel; als sie erbaut wurde, lag der Meeresspiegel jedoch deutlich niedriger. Möglicherweise wurde sie als Schutzwall gegen das Meer errichtet; auch eine Konstruktion zum Fischfang oder eine Falle für die Jagd schließen die Forscher nicht aus.

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