Mit Traktoren oder brennenden Heuballen haben französische Bauern aus Protest gegen den Umgang der Behörden mit einer Rinderseuche und gegen eine Unterzeichnung des Mercosur-Abkommens zahlreiche Straßen und Autobahnen blockiert. Frankreichs Regierung will die Blockaden nun vor dem Weihnachtsverkehr räumen lassen, wie eine Sprecherin des Innenministeriums in Paris am Morgen erklärte.
»Die Franzosen müssen in Ruhe zu ihren Familien zurückkehren können«, sagte Regierungssprecherin Maud Bregeon dem Sender RTL. »Wir werden keine weiteren Blockaden mehr tolerieren und alles Notwendige unternehmen.« Die Polizei sei aber angewiesen worden, »mit Bedacht« vorzugehen.
Am Donnerstagabend gab es laut Ministerium über Frankreich verteilt rund 80 Protestaktionen mit rund 3.600 beteiligten Landwirten. Am Freitagmorgen protestierten Landwirte auch vor dem Privathaus von Präsident Emmanuel Macron im nordfranzösischen Badeort Le Touquet-Paris-Plage.
Weshalb die heftigen Proteste?
Die Bauern protestieren unter anderem dagegen, dass nach vermehrten Ausbrüchen der Rinderkrankheit Lumpy Skin Disease (LSD) ganze Tierbestände getötet werden. Wie Landwirtschaftsministerin Annie Genevard ankündigte, werde die Impfung von Rindern gegen die Krankheit in den kommenden Tagen beschleunigt. Frankreich habe 400.000 zusätzliche Impfdosen in den Niederlanden beschafft, sodass 900.000 Dosen zur Verfügung ständen. Mit einem Bestand von rund 19 Millionen Tieren ist Frankreich der größte Rindfleischproduzent Europas.

vor 2 Stunden
1








English (US) ·