Der von US-Soldaten gestürmte Tanker vor Venezuelas Küste soll in Verbindung zur Hisbollah und dem Iran stehen. Ein US-Gericht veröffentlichte den Vollstreckungsbefehl.
Aktualisiert am 13. Dezember 2025, 12:20 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters, lgi
Nach dem umstrittenen Zugriff des US-Militärs gegen einen Öltanker vor Venezuelas Küste gibt es neue Hintergründe. Ein US-Gericht veröffentlichte eine stark zensierte
Fassung des zugrunde liegenden Vollstreckungsbefehls. Von
dem 26-seitigen Dokument, das am 26. November von einem Richter
unterzeichnet wurde, ist mehr als die Hälfte geschwärzt. Nach
Angaben des US-Justizministeriums verstößt der Öltanker Skipper mit
seinen Öltransporten gegen Sanktionen und sei Teil eines Netzwerks, das
die pro-iranische Hisbollah-Miliz sowie eine Einheit der iranischen
Revolutionsgarden unterstütze.
Der Direktor der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, erklärte, seine Behörde und deren Partner würden weiterhin "US-Sanktionen durchsetzen und unsere Gegner von Finanzmärkten und kritischer Technologie abschneiden". Die Beschlagnahmung des Tankers gehöre zu "unseren erfolgreichen Bemühungen, den Regierungen von Venezuela und dem Iran Kosten aufzuerlegen".
Die Skipper ist nach US-Angaben Teil der sogenannten Schattenflotte, die weltweit sanktioniertes Öl schmuggelt. Der Tanker war Berichten zufolge nach Kuba unterwegs, als die US-Küstenwache und andere Einheiten ihn am Mittwoch vor der Küste Venezuelas stürmten und unter ihre Kontrolle brachten. Die US-Regierung kündigte daraufhin an, das Schiff in einen US-Hafen zu bringen und das geladene Öl zu beschlagnahmen.
Tanker wohl auf dem Weg nach Houston
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet mit Verweis auf zwei Insider, dass der Tanker auf dem Weg nach Houston sei. Da das Schiff für den Kanal von Houston zu groß ist, muss er laut dem Hafen in der Nähe ankern und seine Fracht auf kleinere Schiffe umladen. Das Hafenamt von Houston erklärte jedoch, es habe bislang keine Meldung über die Ankunft des Öltankers erhalten.
Das Schiff hat laut Reuters rund 1,85 Millionen Barrel venezolanisches Rohöl der Sorte Merey geladen.
Venezuela hat die größten Erdölreserven der Welt
Der autoritär regierende Präsident Venezuelas, Nicolás Maduro, wirft den USA vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. Venezuela ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und hat die größten Erdölreserven der Welt.
US-Präsident Donald Trump sagte unlängst, Maduros Tage als Präsident seien gezählt.
Die USA haben ihre militärische Präsenz in der Karibik stark erhöht. Es gab zahlreiche tödliche Angriffe auf Boote mit Menschen, die angeblich Drogen geschmuggelt haben sollen. Kritiker werten das Vorgehen als Verstoß gegen das Völkerrecht, Trumps Regierung spricht hingegen von einem legitimen Kampf gegen "Drogenterroristen". Die USA haben ein großes Drogenproblem. Trump macht andere Länder dafür verantwortlich.

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