Ein Ende des Krieges, wie es sich die Ukrainer wünschen, scheint unerreichbar, sagt der Politologe Mykola Kapitonenko. Trotzdem könnte es einen Kompromiss geben.
12. Dezember 2025, 7:56 Uhr
Mykola Kapitonenko ist Politikwissenschaftler am Institut für Internationale Beziehungen an der nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kyjiw. Er ist dort Direktor des Zentrums für Studien internationaler Beziehungen.
DIE ZEIT: In diesen Tagen und Wochen wird so intensiv wie noch nie über ein Ende des russisch-ukrainischen Krieges verhandelt. Die Positionen Russlands und der Ukraine scheinen sich dennoch nicht anzunähern. Wie bewerten sie den Prozess?
Mykola Kapitonenko: Auf den ersten Blick sieht es wirklich so aus, als würden sich alle Beteiligten im Kreis drehen. Ich glaube aber, dass die Chancen auf eine Einigung im Moment etwas höher sind als noch vor einigen Monaten. Als Donald Trump gerade erst an die Macht gekommen war, hatte ich die Erfolgschancen der Verhandlungen auf etwa 20 Prozent geschätzt. Jetzt aber würde ich die Chancen aus meiner sehr subjektiven Sicht auf etwa 40 Prozent schätzen.

vor 8 Stunden
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