Australien habe nicht genug gegen Antisemitismus getan, sagt Israels Premierminister. Das Ergebnis seien schreckliche Angriffe auf Juden, wie in Sydney.
Aktualisiert am 14. Dezember 2025, 23:28 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, bam
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gibt der australischen Regierung eine Mitschuld an dem Anschlag auf das Chanukka-Fest in Sydney. Die Politik Australiens zur Anerkennung eines palästinensischen Staates schüre den Antisemitismus, sagte Netanjahu. Die Anerkennung belohne Hamas-Terroristen. Sie bestärke "jene, die australische Juden bedrohen, und ermutigt den Judenhass, der nun in Ihren Straßen umgeht".
Er habe Premierminister Anthony Albanese bereits im August in einem Brief davor gewarnt. Die australische Regierung habe jedoch "nichts getan", um die Ausbreitung von Antisemitismus zu stoppen. Das Ergebnis seien schreckliche Angriffe auf Juden.
Die Tat selbst bezeichnete Netanjahu als "kaltblütigen Mord". Das Handeln eines Passanten, der einen der Schützen entwaffnete, lobte er.
Netanjahu rief Australien zum Durchgreifen gegen Antisemitismus auf. Israel erwarte dies von jeder Regierung im Westen. "Denn die Krankheit breitet sich aus, und sie wird auch Sie erfassen", sagte er.
"Ein Akt des Bösen"
Bei dem Anschlag am Bondi Beach der australischen Metropole wurden mindestens 16 Menschen getötet. Premierminister Anthony Albanese sagte, der Angriff sei "ein Akt des Bösen, des Antisemitismus, des Terrorismus, der das Herz unserer Nation getroffen hat. Es gibt für diesen Hass, diese Gewalt und diesen Terrorismus keinen Platz in unserer Nation".
Australien und andere führende Staaten hatten in diesem Jahr unter dem Eindruck des verheerenden Gaza-Kriegs einen Staat Palästina formell anerkannt. Netanjahus Kriegsführung mit Zehntausenden Toten in Gaza, darunter viele Zivilisten, wurde international mit wenigen Ausnahmen kritisiert. Ausgelöst worden war der Krieg durch den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen getötet und mehr 200 Personen verschleppt wurden.

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