„So eine Niemals-nie-Aussage ist einfach nicht klug“: Kevin Kühnert schließt Politik-Comeback nicht aus

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Der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert ist nach eigener Aussage zufrieden mit seinem Rückzug aus der Politik – schließt ein Comeback aber nicht komplett aus. Eine Rückkehr sei „nicht der Plan“, sagte Kühnert am Abend in der ntv-Sendung „Pinar Atalay“. Da, wo er jetzt sei, sei er „wirklich happy“.

Weiter sagte der 36-Jährige auf die Frage nach einem möglichen Comeback, er habe in der Politik gelernt: „So eine Niemals-nie-Aussage, das ist immer ein Effekt für den Moment, aber das ist einfach nicht klug. Aber ich halte mir damit jetzt nicht eine Tür auf, weil ich darauf spekuliere.“

Vergangene Woche hatte Kühnert öffentlich gemacht, dass er bei der Bürgerbewegung Finanzwende die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus übernimmt. Finanzwende ist ein überparteilicher Verein, der als Gegengewicht zur einflussreichen Finanzlobby gegründet wurde.

Politik zu machen war „riesiges Privileg“

Seine Entscheidung, aus der Politik auszusteigen, sei „einfach richtig“ gewesen, betonte Kühnert. „Es gab Gründe und ich bedauere es auch nicht.“ Er sei fest entschlossen, nicht zynisch auf diese Zeit zurückzublicken. „Ich fand das immer unangenehm, wenn Leute dann so getan haben, als sei das immer die schlimmste Last ihres Lebens gewesen. Es war ein riesiges Privileg, ein paar Jahre Politik dort machen zu dürfen. Und ich habe es in guter Erinnerung.“

Auf die Frage, wie es ihm heute gehe, sagte Kühnert: „Besser als vor 14 Monaten, als ich zurückgetreten bin. Ich würde sagen, ich habe es geschafft, die persönliche Beantwortung der Frage, wie es mir geht, stärker trennen zu können von der Frage, wie ich als politischer Mensch auf die Lage in Deutschland und der Welt gucke.“ Vor einem guten Jahr sei das für ihn kaum mehr trennbar gewesen. Das schlage irgendwann „ganz schön aufs Gemüt“.

Kühnert war von 2019 bis 2021 stellvertretender Parteivorsitzender und von 2021 bis zu seinem Rücktritt im Herbst 2024 Generalsekretär der SPD. Seinen Bundestagswahlkreis hatte er 2021 in Berlin direkt gewonnen, bei der Bundestagswahl 2025 trat er nicht mehr an. Seinen überraschenden Rückzug begründete Kühnert mit körperlichen Angriffen und Bedrohungen, unter anderem von Neonazis und Corona-Leugnern, wie er im April in der „Zeit“ erläuterte. (dpa)

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