Syriens Armee geht nach Regierungsangaben gegen sogenannte Schläferzellen vor. Drei Personen seien im Zusammenhang mit dem Anschlag in Palmyra festgenommen worden.
15. Dezember 2025, 1:50 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, mp
Nach dem Anschlag auf US-Soldaten in Syrien haben die syrische Armee und die US-geführte Koalition zum Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) am Sonntag einen Einsatz gegen die Dschihadisten in dem Land gestartet. Ein Vertreter des syrischen Innenministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei dem Einsatz sollten sogenannte Schläferzellen des IS in der syrischen Wüste aufgespürt werden. Drei Verdächtige seien bereits wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an dem Anschlag in Palmyra festgenommen worden.
Im zentralsyrischen Palmyra waren nach Angaben des US-Regionalkommandos Centcom am Samstag zwei US-Soldaten und ein Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen IS-Mitglieds getötet worden. Drei weitere US-Soldaten wurden demnach bei dem Angriff auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-amerikanischen Soldaten verletzt.
Aus syrischen Sicherheitskreisen verlautete am Sonntag, der Schütze sei ein Mitglied der syrischen Sicherheitskräfte gewesen. "Der Angreifer gehörte seit über zehn Monaten der Abteilung allgemeine Sicherheit des Innenministeriums an", teilte ein Mitarbeiter der syrischen Sicherheitskräfte mit.
Trump droht mit "sehr ernster Vergeltung"
Wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte, lief gegen den mutmaßlichen Täter bereits ein Verfahren, das zu seinem Ausschluss aus den Sicherheitskräften führen sollte. Der Mann sei verdächtigt worden, "islamistischen Vorstellungen" anzuhängen. Der Ausschluss hätte demnach am Sonntag vollzogen werden sollen.
Es war der erste Vorfall dieser Art seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad durch die islamistische HTS-Miliz und ihre Verbündeten im Dezember vergangenen Jahres. Es ist auch der erste Vorfall seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und den USA.
US-Präsident Donald Trump drohte mit "sehr ernster Vergeltung". Es habe sich um einen "IS-Angriff gegen die USA und Syrien in einem sehr gefährlichen Gebiet Syriens" gehandelt, das nicht von der syrischen Übergangsregierung kontrolliert werde, sagte Trump.
Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa, der im November von Trump im Weißen Haus in Washington empfangen worden war, schickte Trump ein Beileidsschreiben und brachte darin die "Solidarität seines Landes mit den Familien der Opfer" zum Ausdruck.
Unterdessen wurden im Nordwesten Syriens am Sonntag vier Sicherheitskräfte von Bewaffneten getötet. Nach Angaben des Innenministeriums wurden bei dem Angriff in der Provinz Idlib vier Mitarbeiter der Abteilung für Verkehrssicherheit des Ministeriums erschossen. Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Anschlag am Samstag gibt es bisher nicht.

vor 22 Stunden
3








English (US) ·