Hamas-Mitgliedschaft eines Technikers: Das ZDF will externe Dienstleister strenger überprüfen

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Mitarbeitende von externen Produktionsfirmen müssen sich beim ZDF künftig Background-Checks unterziehen. Damit reagiert der Sender auf einen Vorfall im Gazastreifen.

Aktualisiert am 12. Dezember 2025, 16:47 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa,

 Bei dem Angriff Mitte Oktober im Gazastreifen war der Tontechniker getötet worden.
Bei dem Angriff Mitte Oktober im Gazastreifen war der Tontechniker getötet worden. © Mahmoud Issa/​Reuters

Das ZDF will externe Dienstleister in Krisenregionen und autoritär geführten Ländern in Zukunft strenger überprüfen. Mitarbeitende von Dienstleistern sollen laut dem Sender künftig vor jedem Auftrag Verpflichtungserklärungen, Lebensläufe und Referenzen vorlegen. Auch Social-Media-Profile würden gecheckt. "Zusätzlich wird ein Konzept für systematische Background-Checks erarbeitet, bei denen auch externe Experten einbezogen werden, um Risiken künftig noch besser zu begegnen", heißt es in einer Mitteilung des Senders.

Der Schritt ist eine Konsequenz aus dem Vorfall mit einem Techniker einer externen Produktionsfirma im Gazastreifen. Der Mann war bei einem israelischen Angriff im Oktober getötet worden. Später stellte sich heraus, dass er Mitglied der Terrororganisation Hamas war. Daraufhin beendete das ZDF die Zusammenarbeit.

Auch Berichterstattung des Studio Tel Aviv wurde überprüft

Das ZDF stehe für verlässliche Informationen, sagte Chefredakteurin Bettina Schausten. "Das gilt auch dort, wo der Zugang zu Fakten schwierig und mitunter gefährlich ist. Unabhängige Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten erfordert aber nicht nur Mut, sondern auch klare Regeln für die Zusammenarbeit mit Dritten." Im Rahmen der Aufarbeitung sei auch bestätigt worden, dass eine unabhängige Berichterstattung durch das Studio Tel Aviv in der Vergangenheit durchgängig gewährleistet war.

Als Reaktion auf den Fall hatten Ende Oktober Politiker aus der Union mehr Aufklärung verlangt. CSU-Generalsekretär Martin Huber sprach damals in der Bild-Zeitung von einem "ungeheuerlichen Vorfall" und einem Schaden für die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

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