Anschlag in Sydney: Premier Albanese: Täter waren von IS-Ideologie beeinflusst

vor 8 Stunden 2

Die beiden Attentäter, die beim Anschlag auf eine jüdische Chanukka-Feier in Sydney 15 Menschen getötet haben, sind offenbar von der Ideologie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) motiviert worden. Das sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview mit dem Sender ABC.  Die bisherigen Ermittlungen deuteten darauf hin, dass der Anschlag „durch die Ideologie des Islamischen Staates motiviert war“, so Albanese. Diese habe zur „Bereitschaft, einen Massenmord zu begehen“, geführt.

Hinweise darauf hatte es bereits zuvor gegeben – unter anderem war im Auto der beiden mutmaßlichen Täter eine IS-Flagge gefunden worden. Zudem war der jüngere der beiden Attentäter den Behörden bereits 2019 wegen Kontakten zum IS aufgefallen. Albanese bekräftigte erneut, dass es damals keine Hinweise darauf gegeben habe, dass der heute 24-Jährige eine Gefahr darstellt. „Er wurde zu diesem Zeitpunkt nicht als verdächtig eingestuft“, so der Premier.

Australische Medien berichten unterdessen, der 24-Jährige und sein 50-jähriger Vater seien im vergangenen Monat auf die Philippinen gereist und hätten dort eine „militärähnliche Ausbildung“ absolviert, wie ABC berichtet. Der Süden des Inselstaates gilt als Hotspot für die Ausbildung von Islamisten. Ende November seien Vater und Sohn nach Australien zurückgekehrt. Das genaue Ziel dieser Reise und der dortige Aufenthaltsort der beiden würden derzeit untersucht, hieß es von der Polizei des Bundesstaats New South Wales.

Darüber hinaus erklärte Albanese, seine Regierung werde weiter alles tun, um gegen Judenfeindlichkeit vorzugehen. „Wir möchten den Antisemitismus ausmerzen. Das ist das Ziel“, sagte der Premier. Nach dem Anschlag hatte Israel kritisiert, Australien unternehme zu wenig zum Schutz von Jüdinnen und Juden.

Das Opernhaus von Sydney am Montagabend.
Das Opernhaus von Sydney am Montagabend. (Foto: Jonathan Ng/News Corp Australia)

Laut der australischen Sonderbeauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus, Jillian Segal, nahmen antisemitische Vorfälle allein von Oktober 2023 bis September 2024 um 316 Prozent zu. Es seien mehr als 2.000 Fälle gemeldet worden, darunter Drohungen, Übergriffe, Sachbeschädigungen und Einschüchterungen. Dazu zählte sie einen Brandanschlag im Dezember 2024 auf eine Synagoge in Melbourne. Die australischen Behörden machten damals den Iran verantwortlich und wiesen den iranischen Botschafter aus.

Nach dem Anschlag erstrahlte das weltberühmte Opernhaus von Sydney mit dem Bild eines Chanukka-Leuchters. Mit der Projektion gedachte Sydney der Opfer des Terroranschlags vom Sonntag.

Mit Material der dpa.

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