Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado will den ihr verliehenen Nobelpreis in ihr Heimatland bringen. Bei einer Rückreise droht ihr eine Verhaftung.
11. Dezember 2025, 9:53 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, dpa, AFP, edd
Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado plant, ihren Friedensnobelpreis nach Venezuela zu bringen. "Ich bin gekommen, um den Preis im Namen des venezolanischen Volkes entgegenzunehmen, und ich werde ihn zum richtigen Zeitpunkt nach Venezuela zurückbringen", erklärte sie gegenüber der Presse in Oslo. "Natürlich werde ich nicht sagen, wann das sein wird."
Machado hatte sich mehr als ein Jahr in Venezuela versteckt gehalten und widersetzte sich mit ihrer Ausreise einem jahrzehntelangen, von den Behörden verhängten Ausreiseverbot. Zuvor hatte die venezolanische Staatsanwaltschaft bereits angekündigt, Machado als "flüchtig" zu betrachten, sollte sie an der Preisverleihung teilnehmen. Bei der Rückreise nach Venezuela könnten ihr also schwerwiegende Folgen wie Verhaftung oder ein Einreiseverbot drohen.
Überraschend kam die 58-jährige Oppositionsführerin in der Nacht in der norwegischen Hauptstadt an, verpasste jedoch die offizielle Verleihungszeremonie. Stattdessen nahm ihre Tochter, Ana Corina Sosa Machado, den Nobelpreis stellvertretend für sie entgegen und verlas sie eine Rede ihrer Mutter. In einer auf der Website des Nobelkomitees veröffentlichten Audioaufnahme sagte Machado, viele Menschen hätten "ihr Leben riskiert", um ihre Reise nach Oslo zu ermöglichen.
"Unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte"
Machado wurde im Oktober für ihren Einsatz für ein demokratisches Venezuela
mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Das Komitee sprach ihr den
Preis "für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des
venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und
friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie" zu.
Machado war 2024 von der Präsidentschaftswahl in Venezuela ausgeschlossen worden, obwohl sie die Vorwahlen der Opposition mit großer Mehrheit gewonnen hatte. Nach der umstrittenen Wahl, bei der Präsident Nicolás Maduro zum Sieger erklärt wurde, tauchte sie im August 2024 unter.

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