US-Friedensplan für die Ukraine: Stimmen die Ukrainer bald über Gebietsabtretungen ab?

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Die Ukraine will zentrale Punkte des US-Friedensplans ändern. Zu welchen Zugeständnissen wäre Selenskyj bereit? Und: Wie man in Venezuela auf Trumps Aggressionen blickt.

12. Dezember 2025, 17:09 Uhr

Die Ukraine hat den Friedensplan überarbeitet, der von den USA erstellt und mit Russland abgestimmt worden war. Der ursprüngliche Entwurf sah weitreichende Zugeständnisse an Moskau vor: Die Ukraine sollte ihre Armee auf 600.000 Soldaten deutlich verkleinern und den gesamten Donbass im Osten des Landes an Russland abgeben – auch Gebiete, die nicht von Russland besetzt sind. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj widerspricht nun vor allem in zwei Punkten. Erstens solle die Armee eine Stärke von 800.000 Soldaten behalten. Und zweitens könne es aus seiner Sicht territoriale Zugeständnisse nur mit Zustimmung der Bevölkerung geben. Schon morgen sollen weitere Gespräche folgen. Ob die USA teilnehmen, ist offen. Neu im Gespräch ist zudem eine von den USA vorgeschlagene Sonderwirtschaftszone unter russischer Kontrolle im Donbass. Im Podcast erklärt Maxim Kireev aus dem Politikressort, was hinter dem neuen Vorstoß der USA steckt. Außerdem berichtet der ZEIT-Auslandskorrespondent Ulrich Ladurner aus Brüssel, mit welcher Maßnahme Europa aktuell versucht, auf ein Ende des Krieges hinzuwirken.

Ein Tag nach der Beschlagnahmung eines Öltankers vor der Küste Venezuelas hat US-Präsident Donald Trump offen über den Einsatz von Bodentruppen gesprochen. Seit Monaten greift das US-Militär Boote in der Karibik und im Pazifik an, nach eigenen Angaben wurden dabei mehr als 80 Menschen getötet. Washington begründet die Einsätze mit dem Kampf gegen Drogenschmuggel und wirft Venezuelas Präsident Verstrickungen vor – Belege dafür hat die US-Regierung nicht vorgelegt. Der autokratische Machthaber Venezuelas, Nicolás Maduro, spricht von einer gezielten Eskalation und wirft Trump vor, es auf die riesigen Ölreserven seines Landes abgesehen zu haben. ZEIT-Journalist David Will berichtet, wie die Regierung und die Menschen in Venezuela auf diese Drohkulisse blicken.

Außerdem im Update: Die Bundesregierung wirft Russland einen großen Cyberangriff und gezielte Desinformation im letzten Bundestagswahlkampf vor. Als Reaktion wurde der russische Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt

Und sonst so? Wie ein KI-Voicebot einem erkrankten Politiker aus Österreich eine Stimme gegeben hat.

Moderation und Produktion: Constanze Kainz

Redaktion: Helena Schmidt

Mitarbeit: Maximilian Renzikowski

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