Oleksiy Melnychenko, Cafébesitzer:
»Das sind Bombensplitter, die ich auf dem Weg zur Arbeit gefunden habe. Hier, diese sind ganz neu – von heute.«
Oleksiy Melnychenko auf dem Weg zur Arbeit: Er ist Barista und hat mit seinem Café Prostir dem russischen Angriffskrieg lange getrotzt.
Oleksiy Melnychenko, Cafébesitzer:
»Die ersten zwei Jahre waren erträglich: Es gab einige Angriffe, eine Mine schlug in der Nähe des Cafés ein und zerschmetterte vorne alle Fenster. Es gab ständig Angriffe, Drohnen – einfach alles. Seit September beschießen sie uns jedoch dauerhaft und Drohnen fliegen ständig.«
Sein Café wurde schon mehrmals beschädigt. Aber in der aktuellen Lage kann Melnychenko seine und die Sicherheit seiner Gäste nicht mehr gewährleisten.
Oleksiy Melnychenko, Cafébesitzer:
»Wir haben beschlossen, den Laden zu schließen und leerzuräumen.«
Damit verschwindet ein Ort der vermeintlichen Normalität mitten im russischen Angrifskrieg.
Iryna, Cafébesucherin:
»Es erinnert uns an die friedlichen Tage, die wir hatten – wir kamen früher mit unserem Kind hierher, nachdem wir im Theater waren. Es fühlt sich an wie etwas aus der Vergangenheit, etwas, von dem wir hoffen, dass es zurückkehren wird.«
Cherson liegt im Süden der Ukraine und ist die einzige Provinzhauptstadt, die von den ukrainischen Truppen bisher zurückerobert werden konnte.
Im November 2022 zogen sich die russischen Truppen zurück. Seither bleibt die Stadt umkämpft und wird immer wieder heftig attackiert. Melnychenko hat Cherson erstmal verlassen, die Hoffnung will er trotzdem nicht aufgeben:
Oleksiy Melnychenko, Cafébesitzer:
»Es ist traurig, wie kaputt alles ist, aber wir alle wissen, dass es wieder aufgebaut werden wird. Und dann werden wir Cherson verbessern können.«

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