Skirennläuferin Ahmadi kehrt trotz Asylstatus überraschend nach Iran zurück

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Überraschender Schritt: Knapp drei Jahre nach ihrer Ausreise aus Iran ist die Skirennläuferin Atefeh Ahmadi in einem ungewöhnlichen Schritt in ihre Heimat zurückgekehrt. Auf Instagram bestätigte die 24-Jährige ihre Rückkehr. »Gewiss ist mein Land, meine Erde, meine Heimat der sicherste Ort der Welt für mich«, schrieb sie. »Mit der Unterstützung und der Hilfe des obersten Führers bin ich in den warmen Kreis meiner Familie zurückgekehrt.« Mit dem besagten obersten Führer ist Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Khamenei gemeint. Der 86-Jährige hat in allen politischen und strategischen Belangen das letzte Wort.

Vor fast drei Jahren hatte die Skirennläuferin Asyl in Deutschland beantragt. Da klang sie noch anders: »Ich habe Iran verlassen, um mein Ziel zu erreichen, aber mein Herz ist mit Iran verbunden«, sagte Ahmadi damals dem persischsprachigen Nachrichtensender Iran International in London. »Wenn ich könnte, würde ich dem Volk zur Seite stehen, damit wir gemeinsam die Freiheit erreichen können.«

Ende 2023 wurde Ahmadi als erste Wintersport-Athletin in das Olympische Stipendienprogramm für Flüchtlingssportler aufgenommen. Bei den Winterspielen 2022 in Peking war sie noch mit der iranischen Flagge angetreten. Die Gründe für ihre Rückkehr, die auch den Verlust ihres Geflüchtetenstatus einschließen würden, blieben zunächst unklar.

Geflüchtete, die in ihre Heimat Iran zurückkehren, gehen damit in der Regel politische und juristische Risiken ein. Auch iranische Staatsmedien berichteten darüber, dass sich Ahmadi nun wieder in Iran aufhalte.

Dort ist die Menschenrechtslage verheerend. Erst vor wenigen Tagen hatte Irans Justiz erneut ein Todesurteil in der Öffentlichkeit vollstreckt.

Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe in Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. 2025 sind laut Amnesty International bereits so viele Hinrichtungen verzeichnet worden wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die Organisation zählte mit Stand Ende September bereits mehr als 1000 Hinrichtungen.

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