National- und Europahymne: SPD kritisiert CSU-Vorstoß zur Hymnenpflicht

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Die SPD kritisiert einen Vorstoß der CSU, der eine Hymnenpflicht bei gesellschaftlichen Anlässen vorsieht. Auf dem CSU-Parteitag in München votierten die Delegierten dafür, dass künftig etwa bei der Verleihung von Schul- und Berufsabschlüssen die Nationalhymne, die Europahymne und in Bayern auch die Bayernhymne gespielt werden müssen.

»Wer davon ablenken möchte, dass es auch in Bayern großen Bedarf gibt, in Schulen und Bildung zu investieren, führt solche Debatten. Wirklich weiterhelfen tut das niemandem«, sagte Sebastian Roloff, Vorsitzender der Bayern-SPD, dem SPIEGEL am Samstag.

Junge Union sieht viele Vorteile

Die Forderung stammt ursprünglich von der Jungen Union. Die Mitglieder der Jugendorganisation von CDU und CSU sehen in dem Spielen der Nationalhymne unter anderem eine kostengünstige Möglichkeit, die Integration zu fördern. In ihrem Antrag schreiben sie, die Nationalhymne sei »Symbol der nationalen Identität, der Zusammengehörigkeit und des Patriotismus und repräsentiert die Nation, ihre Geschichte, ihre Werte und ihren Stolz«.

Die Antragsteller erhoffen sich nach eigenen Worten eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammengehörigkeitsgefühls bei Kindern und Jugendlichen und im weiteren Schritt auch weniger Gewalttaten, heißt es weiter im Antrag. Das Spielen der Hymnen verkörpere Patriotismus und Stolz auf die eigene Nation und auf Europa. Das könne dazu beitragen, dass Jugendliche sich für einen Wehrdienst bei der Bundeswehr entscheiden, so die Antragsteller.

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