Das myanmarische Militär hat ein Krankenhaus in der umkämpften Region Rakhine bombardiert. Die Rebellenmiliz Arakan kämpft dort für mehr Autonomie.
Aktualisiert am 11. Dezember 2025, 10:21 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters, lk
In Myanmar sind bei einem Luftangriff der Armee auf ein Krankenhaus offenbar mindestens 30 Menschen getötet und mehr als 70 verletzt worden. Nach Angaben der Rebellenarmee Arakan befinden sich auch Patienten unter den Toten. "Das Mrauk U Krankenhaus wurde vollständig zerstört", sagte ein Sprecher der Gruppe gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Eine Rettungskraft bestätigte der Nachrichtenagentur AFP den Angriff . "Bisher können wir 31 Todesfälle bestätigen und wir glauben, dass es noch weitere Todesfälle geben wird", sagte er. Mindestens 68 Menschen seien verletzt worden. Auch diese Zahl werde steigen.
Die Klinik mit ihren 300 Betten war einer örtlichen Pflegekraft zufolge zum Zeitpunkt des Angriffs mit Patienten überfüllt gewesen. Die meisten anderen Gesundheitseinrichtungen in der umkämpften Region seien geschlossen. Auf Fotos vom Angriffsort waren mindestens 20 in Tücher gehüllte Körper zu erkennen.
Rebellen kontrollieren Rakhine fast vollständig
In Rakhine, das an Bangladesch grenzt, herrscht ein blutiger Konflikt zwischen der Armee und der Arakan-Armee, die für mehr Autonomie in dem Teilstaat kämpft. Die Rebellen haben Rakhine inzwischen fast vollständig unter ihre Kontrolle gebracht: Das von ihnen kontrollierte Gebiet ist größer als die Fläche Belgiens. Seit dem Scheitern eines Waffenstillstands im Jahr 2023 hat die Miliz die Militärregierung aus einem Großteil der Provinz verdrängt.
2021 hatte die myanmarische Armee die gewählte Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gewaltsam gestürzt. Nachdem landesweite Proteste brutal niedergeschlagen wurden, entwickelte sich eine bewaffnete Widerstandsbewegung gegen die Militärherrschaft, die das Land seit vier Jahren unter Notstandsrecht regiert.

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