Im Bundesstaat Indiana haben sich republikanische Senatoren erfolgreich gegen eine Änderung der Wahlkreise gewehrt. Diese hätte die eigene Partei begünstigt.
12. Dezember 2025, 5:04 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, mp
Der von den Republikanern dominierte Senat im Bundesstaat Indiana hat einen Neuzuschnitt von Wahlkreisen trotz starken Drucks von US-Präsident Donald Trump abgelehnt. Mit 31 zu 19 Stimmen stimmte der Senat gegen eine entsprechende Vorlage des Abgeordnetenhauses, mit der sich die Republikaner bei künftigen Wahlen wahrscheinlich mehr Mandate im Repräsentantenhaus in Washington hätten sichern können.
Trump reagierte enttäuscht: In anderen Bundesstaaten habe es geklappt mit dem Neuzuschnitt der Wahlkreise, nur jetzt nicht in Indiana, sagte er kurz nach der Abstimmung bei einem Termin im Weißen Haus.
Trump drohte Abweichlern
Der Präsident hatte sich stark für das politisch umstrittene Vorhaben eingesetzt und mehreren republikanischen Senatoren öffentlich – und namentlich – gedroht, er werde bei den nächsten Vorwahlen Gegenkandidaten unterstützen, wenn sie nicht in seinem Sinne abstimmen sollten. Der republikanische Gouverneur von Indiana, Mike Braun, schrieb auf X, er sei sehr enttäuscht, dass sich "eine kleine Gruppe fehlgeleiteter Senatoren" mit den Demokraten im Senat gegen Trumps Führung verbündet habe.
In anderen Bundesstaaten wie Texas und North Carolina hatten sich die Republikaner dem Willen des Präsidenten gebeugt und einen Neuzuschnitt gebilligt. Auf diese Weise wollen die Republikaner ihre Position im Repräsentantenhaus stärken. Derzeit verfügen sie in beiden Kammern des US-Kongresses – also im Senat und im Repräsentantenhaus – über knappe Mehrheiten. Im November 2026 werden bei den sogenannten Midterms alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus neu vergeben.
Beim gezielten Zuschneiden von Wahlkreisen – in den USA als Gerrymandering bekannt – werden deren Grenzen so gezogen, dass eine Partei viele eigene Stimmen bündelt und die der Gegenseite zersplittert. Beide Parteien nutzen diese Taktik, um sich bei Wahlen systematisch Vorteile zu verschaffen. Unter Trumps Regierung hat sich der Streit über dieses Vorgehen aber nochmals verschärft.

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