Grippewelle: Die Zahlen steigen früher als in den Vorjahren

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Die Zahl der Grippeinfektionen in Deutschland steigt aktuell so stark an, dass die Grippewelle laut Robert Koch-Institut (RKI) begonnen hat. Den Start datiert die Behörde ihrer Definition zufolge rückblickend auf die Woche ab dem 24. November, wie es im aktuellen Bericht  zu akuten Atemwegserkrankungen heißt. »Das ist zwei bis drei Wochen eher als in den beiden Vorjahren«, schreiben die Fachleute. Aktuell zirkulierten vorwiegend Influenzaviren der Subtypen A(H3N2) und A(H1N1)pdm09.

Maßgeblich für die Einschätzung sind Ergebnisse aus einem Überwachungssystem, bei dem Proben von Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen untersucht werden. Vom Beginn der Grippewelle kann man RKI-Angaben zufolge stark vereinfacht dann sprechen, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenza A- oder B-Viren nachgewiesen werden.

Die Viruslast im Abwasser für Influenza A- und Influenza-B-Viren liegt laut RKI dennoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Für Influenza-A-Viren sei die Viruslast in den vergangenen Wochen leicht angestiegen. Die Angaben beziehen sich auf die Woche vom 1. bis 7. Dezember.

Eine echte Grippe beginnt oft plötzlich und unterscheidet sich dadurch von einem grippalen Infekt. Zu den typischen Symptomen zählen Fieber, Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Glieder- und Kopfschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl (lesen Sie hier , was gegen die Grippe hilft).

Sofern noch nicht geschehen, empfiehlt das RKI Risikogruppen, sich impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät unter anderem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken, Schwangeren, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinischem Personal zu der Impfung. Auch alle anderen können sich jenseits der Stiko-Empfehlung impfen lassen. Die Stiko rät nicht von der Impfung ab.

Viele Menschen schniefen und husten gerade

Insgesamt berichtet das RKI von etwa 7,2 Millionen neuen Fällen akuter Atemwegserkrankungen in der 49. Kalenderwoche, unabhängig davon, ob die Betroffenen ärztliche Hilfe in Anspruch genommen haben oder nicht. Diese Infektionen können auch durch andere Erreger wie Coronaviren oder RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) ausgelöst werden. Das RKI geht von 8.600 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern aus. Die Fachleute sprechen von einem hohen Niveau. Die Zahl schwer verlaufender Atemwegserkrankungen sei weiter niedrig.

Auch die Zahl der Arztbesuche aufgrund akuter Atemwegserkrankungen nahm nach Angaben des RKI leicht zu. Mit rund 1.600 Besuchen bei einer Ärztin oder einem Arzt wegen dieser Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern befinde sich die Zahl demnach noch auf einem moderaten Niveau. Die Gesamtzahl lag bei etwa 1,3 Millionen Arztbesuchen aufgrund akuter Atemwegserkrankungen.

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