Frankreich: Brigitte Macron beleidigt Aktivistinnen als »dreckige Deppinnen«

vor 2 Tage 7

Brigitte Macron, die Frau des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, hat für einen Eklat gesorgt. Ein Video zeigt, wie sie sehr abfällig über feministische Aktivistinnen sprach. Wörtlich nannte sie diese »sales connes«, also etwa »dreckige Deppinnen«, wie die französische Zeitung »Le Monde«  berichtet.

Die Aussage fiel laut Medienberichten am Sonntagabend im Pariser Theater Folies Bergère: Die französische First Lady hielt sich, so legt es das Video nahe, im Backstagebereich des Theaters auf und unterhielt sich mit dem Komiker Ary Abittan. Sie sprach ihn auf eine Störung seiner Show durch feministische Aktivistinnen am Vortag an und fragt den Komiker, wie er sich fühle.

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Als dieser antwortete, er habe Angst, bezeichnete Macron die Aktivistinnen als »dreckige Deppinnen«. Sie fügte hinzu: »Wir werden sie hinauswerfen.«

Am Samstagabend hatten vier Aktivistinnen der feministischen Gruppe #NousToutes Abittans Show gestört, schreibt »Le Monde«. Sie trugen offenbar Masken mit seinem Gesicht und skandierten »Abittan Vergewaltiger«.

Vorwürfe gegen Komiker

Der Schauspieler war laut Medienberichten vor vier Jahren von einer Frau beschuldigt worden, sie vergewaltigt zu haben. Nach jahrelangen Ermittlungen habe man das Verfahren eingestellt. Feministische Aktivisten protestieren gegen Abittans Rückkehr auf die Bühne.

Das Video wurde laut Medienberichten unter anderem von den Aktivistinnen bei Instagram veröffentlicht. »Wir sind zutiefst schockiert und empört. Die verwendeten Worte sagen viel über seine Sicht der Dinge aus, die politische Botschaft ist äußerst schockierend«, zitiert »Le Monde« eine der Aktivistinnen. Dies sei ein weiterer Schlag in das Gesicht der Opfer.

Das Büro von Brigitte Macron versucht zu beschwichtigen. Sie habe lediglich versucht, die Nerven des Künstlers zu beruhigen. »Wie das Video zeigt, wollte Frau Macron lediglich einen Künstler beruhigen, der in seiner Garderobe vor dem Auftritt zu ihr sagte: ›Ich habe Angst‹, weil sein Auftritt am Vorabend gestört worden war«, teilt das Büro mit.

Macron greife keineswegs eine Sache an. »Sie missbilligt jedoch die radikalen Methoden, die angewandt werden, um einen Künstler daran zu hindern, auf der Bühne aufzutreten, wie es am Samstagabend der Fall war«, heißt es.

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Für ihre Aussagen bekommt Brigitte Macron viel Kritik. So solidarisieerte sich die Schauspielerin Judith Godrèche mit der Aktivistengruppe. »Auch ich bin eine verdammte Schlampe. Und ich unterstütze alle anderen«, schrieb die Schauspielerin auf Instagram.

Wie der Vergewaltigungsprozess um Gisèle Pelicot die französische Gesellschaft verändert hat, erfahren Sie hier .

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