Champions League: FC Liverpool und Florian Wirtz siegen bei Inter Mailand

vor 2 Tage 7

Sieg bei Inter Mailand Schiedsrichter Zwayer, Liverpools Wirtz und ein zweifelhafter Elfmeter

Nach den Diskussionen um Mo Salah hat der FC Liverpool in der Champions League einen wichtigen Sieg gefeiert. Im Mittelpunkt standen Nationalspieler Florian Wirtz und sein Landsmann mit der Pfeife.

10.12.2025, 00.13 Uhr

 Zweifelhafter Elfmeter

Inters Martínez, Schiedsrichter Zwayer (r.): Zweifelhafter Elfmeter

Foto:

Marco Bertorello / AFP

Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.

Ein zweifelhafter Elfmeter: Florian Wirtz vom FC Liverpool wurde am sechsten Spieltag der Champions League bei Inter Mailand nach 68 Minuten eingewechselt. In einer chancenarmen Partie sprach Vieles für ein torloses Remis, doch dann nahm sich der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer seinen Auftritt. Landsmann Wirtz wurde im Strafraum angespielt, hinter ihm stand Verteidiger Alessandro Bastoni und zog an Wirtz’ Trikot. Der ließ sich etwas zu spektakulär fallen, Zwayer ließ zunächst weiterspielen. Doch dann wurde er vom Videoassistenten an den TV-Bildschirm gebeten und entschied im Anschluss auf Foulelfmeter. Warum genau, ist schwer zu ergründen, eine klare Fehlentscheidung lag jedenfalls nicht vor. Dominik Szoboszlai war es egal, er verwandelte den Strafstoß und führte die Reds zum Auswärtssieg.

Ergebnis: Der FC Liverpool gewann 1:0 (0:0) bei Inter und schloss nach Punkten zum Konkurrenten auf.

Der König, der Bus und ein Bild aus dem Gym: Hinter dem englischen Meister liegen aufregende Tage. Die sportliche Krise  mit nur drei Siegen in den vergangenen zehn Pflichtspielen war Vereinslegende Mo Salah nicht genug. Der König von Liverpool beschwerte sich am vergangenen Wochenende über seinen dritten Bankplatz in Folge, für ihn fühle es sich an, »als hätte der Klub mich unter den Bus geworfen«. Lautstarke Kritik ließ nicht lange auf sich warten, Trainer Arne Slot nominierte Salah nicht für den Kader in Mailand. Wie geht es nun weiter? Das ist noch unklar. Salah zelebrierte seinen Weltschmerz im Laufe des Spieltags mit einem Foto in den sozialen Medien, einsam im Gym der Reds.

Die Bayern wollen Salah (wenig überraschend) nicht: Es könnte passieren, dass die Fans der Reds keine Gelegenheit bekommen, Salah als aktiven Spieler zu verabschieden. Am Samstag trifft Liverpool in der Premier League auf Brighton, da könnte Salah theoretisch in den Kader zurückkehren – Slot hat sich dazu noch nicht geäußert. Im Anschluss geht es für den Ägypter zum Afrika-Cup, der am 21. Dezember beginnt. Danach gilt ein Vereinswechsel als wahrscheinlich. Bayerns Sportvorstand Max Eberl hat bereits ausgeschlossen, Salah im Winter verpflichten zu wollen. »Wir haben mit Lennart Karl ein herausragendes Talent. Jetzt jemanden ihm davorzusetzen, würde keinen Sinn machen«, sagte Eberl bei Dazn vor dem 3:1-Sieg gegen Sporting am frühen Dienstagabend.

 Entscheidend am Siegtor beteiligt

Nationalspieler Wirtz: Entscheidend am Siegtor beteiligt

Foto:

Claudia Greco / REUTERS

Das lange Warten: Eine knappe halbe Stunde lang erinnerte dieses Spiel an die Bundesliga-Partie zwischen Frankfurt und Mainz am 10. Spieltag, als es mit Expected-Goals-Werten von 0,01 zu 0,00 in die Pause ging. Offensiv passierte im San Siro lange gar nichts. Dann prüfte Hugo Etikité aus spitzem Winkel Inter-Torhüter Yann Sommer (29.) und Ibrahima Konaté erzielte gar die vermeintliche Führung für die Reds (32.) – Ekitiké hatte zuvor den Ball jedoch mit der Hand berührt, der Treffer wurde von Zwayer aberkannt. Auf Seiten Inters strich ein Freistoß von Nicolo Barella knapp am Tor vorbei (40.) und Alisson Becker parierte einen Kopfball von Lautaro Martínez stark (45.+6). Auch ohne Tore wurde es zumindest ein bisschen unterhaltsamer.

Slot baut um: Salah nicht im Kader, Cody Gakpo verletzt, Federico Chiesa krank, Liverpool war mit großen Offensivsorgen nach Mailand gereist. Wirtz musste trotzdem auf der Ersatzbank Platz nehmen, stattdessen stellte Slot erstmals in dieser Saison die anderen beiden millionenschweren Zugänge in die Startelf. Ekitiké begann neben Alexander Isak, sie bildeten in einem – für Liverpooler Verhältnisse eher ungewöhnlichen – 4-4-2 eine Doppelspitze, dafür spielte Alexis Mac Allister als Zehner.

Inter im Pech: Die Gastgeber wurden schon in der ersten Hälfte zu zwei verletzungsbedingten Wechseln gezwungen. Hakan Çalhanoğlu fasste sich früh an die Leiste und musste schon in der elften Minute durch Piotr Zieliński ersetzt werden. Bei Ekitikés Halbchance wollte Francesco Acerbi klären, verletzte sich dabei aber am Oberschenkel und so kam der deutsche Nationalspieler Yann-Aurel Bisseck zu seinem insgesamt zehnten Pflichtspieleinsatz in dieser Saison.

Das Restprogramm: Inter und Liverpool haben nach diesem Spiel gute Chancen, den direkten Weg ins Achtelfinale zu gehen. Dafür müssen sie nach dem achten Spieltag unter den ersten acht Mannschaften in der Tabelle sein. Die Mailänder müssen noch gegen Arsenal und Borussia Dortmund spielen, Liverpool hat es mit Olympique Marseille und Qarabağ Ağdam vermeintlich etwas leichter.

Gesamten Artikel lesen