Außenpolitik der USA: USA stehen laut Außenminister Wadephul weiter zur Nato

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Passagen der US-Sicherheitsstrategie hätten Fragen aufgeworfen, sagt Johann Wadephul. Dennoch versichert er: "Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen klar zur Nato."

11. Dezember 2025, 22:55 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP,

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 "Es sind manche Sätze drin, die werfen hier Fragen auf, vollkommen klar", sagte Außenminister Johann Wadephul zu der neuen US-Sicherheitsstrategie.
"Es sind manche Sätze drin, die werfen hier Fragen auf, vollkommen klar", sagte Außenminister Johann Wadephul zu der neuen US-Sicherheitsstrategie. © Pedro Pardo/​AFP/​Getty Images

Außenminister Johann Wadephul (CDU) glaubt trotz der jüngsten Unstimmigkeiten mit der Europäischen Union nicht an eine Abkehr der USA von der Nato. "Es gibt auch in der nationalen Sicherheitsstrategie sehr klare Aussagen zur Sicherheit der Vereinigten Staaten, die zusammenhängen mit der Nato und die ein Bekenntnis zur Nato enthalten", sagte er im ZDF. 

"Es sind manche Sätze drin, die werfen hier Fragen auf, vollkommen klar", sagte Wadephul zu dem von der US-Regierung veröffentlichten Dokument. Darüber sei man mit der US-Regierung allerdings im Austausch. Der Kern des Bündnisses bleibe Wadephul zufolge unbestritten. "Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen klar zur Nato."

Auch der Aussage, die Europäische Union stehe mit der Unterstützung der Ukraine und der eigenen Verteidigung mittlerweile ziemlich alleine da, widersprach Wadephul. Der US-Nuklearschirm "beschützt uns, sorgt jeden Tag dafür, dass wir hier politisch handlungsfähig sind", sagte der CDU-Politiker. "Ich rate, dass wir nicht Sachen infrage stellen, die die USA selbst nicht infrage stellen."

Trump kritisierte Europa zuletzt mehrfach

Am vergangenen Freitag hatte die USA ihre neue nationale Sicherheitsstrategie veröffentlicht und darin eine umfassende außenpolitische Neuausrichtung angekündigt. In dem Dokument beklagt die US-Regierung einen angeblichen Verlust der Demokratie und Meinungsfreiheit in Europa und fordert Verbündete auf, die Hauptverantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen und mehr in die gemeinsame Verteidigung investieren. 

Trump hatte kurz darauf seine Kritik an Europa erneuert und die EU-Einwanderungspolitik als "Katastrophe" bezeichnet. Grundsätzlich möge er zwar die "aktuelle Besetzung", sagte er dem Nachrichtenportal Politico mit Blick auf die Spitzenpolitiker europäischer Länder. "Aber sie machen keine gute Arbeit. Europa macht keine gute Arbeit", sagte der Republikaner.

Führende EU-Politiker hatten die Strategie als Bruch der transatlantischen Partnerschaft kritisiert und den USA politische Einmischung in innere Angelegenheiten europäischer Länder vorgeworfen. Auch die Bundesregierung wies die Kritik zurück, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bezeichnete Teile der US-Sicherheitsstrategie als "inakzeptabel".

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