Auf roten Teppichen ist das Jahr des "Naked Dress". Aber nackt ist hier niemand.
Aus der
ZEIT Nr. 53/2025
Aktualisiert am 11. Dezember 2025, 12:37 Uhr
Artikelzusammenfassung
Das Jahr 2025 markiert das Zeitalter des Naked Dress auf roten Teppichen, wo Transparenz und Individualismus vorgegaukelt, aber Konformität durchgesetzt wird. Prominente wie Kim Kardashian präsentieren nicht nur Mode, sondern den optimierten Körper als Industrieprodukt. Der Trend zeigt teure Körper in teuren Kleidern, die den Druck zur Selbstoptimierung verstärken. Trotz scheinbarer Nacktheit steckt hinter dem Glamour eine harte Realität von Schönheitsidealen und Selbstinszenierung. Das Naked Dress offenbart die Trophäe der Selbstoptimierung, bis ein kleiner Slip die Illusion durchbricht und echte Nacktheit kurz aufblitzen lässt.
Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.
Da steht zum Beispiel Sydney Sweeney im silbernen Mesh wie flüssiges Metall, somnambuler Blick. Ihre Nacktheit will keine Diskussion, sie ist entspannt. 2025 ist das Jahr genau dieser Art von Kleidern auf roten Teppichen, es ist das Jahr des Naked Dress. Ein Kleid, das tut, als wäre es keines. Ein Hauch aus Tüll über einem fast nackten Körper. Es verrät viel über unsere Zeit, auch wenn es aus der Vergangenheit kommt.
Marilyn Monroe hauchte in jenem Kleid 1962 im Madison Square Garden "Happy Birthday, Mr. President". Vorab wurde sie, so hieß es, nackt in ein kristallbesetztes Kleid eingenäht, das im Licht wie Haut schimmerte. Darunter erahnte man einen Traumkörper, in Wirklichkeit war es ein erschöpfter Leib, gezeichnet von Tabletten, Schlaflosigkeit und Druck. Wenige Wochen später war sie tot.