Gmail-Störung: Wochenlange Probleme mit Exchange ActiveSync

vor 1 Tag 3

Viele Organisationen setzen offenbar zur Mailverarbeitung auf die Gmail-App auf Android-Smartphones. Derzeit gibt es damit jedoch ein Problem, wenn Server wie Exchange, Zimbra oder Tobit im Spiel sind, die Gmail mit Exchange ActiveSync (EAS) einbindet.

Das Problem haben Betroffene bereits am 19. November 2025 in Googles Issue-Tracker gemeldet. Uns haben aber auch mehrere Leseranfragen dazu erreicht. Die Mails, Kontakte und Kalendereinträge in Gmail werden manchmal synchronisiert, manchmal erscheinen sie dann jedoch leer, sofern ein Konto mittels Exchange ActiveSync etwa von einem Exchange-Server eingebunden wird. Auch erscheinen bereits gelesene E-Mails gelegentlich wieder als ungelesen in der Inbox.

In dem Issue-Tracker werden auch betroffene Versionen genannt. Gmail 2025.09.15.810231445 war demnach die zuletzt sauber funktionierende App-Fassung, die folgenden Versionen wie 2025.10.13.822206885, 2025.11.02.828149635 oder 2025.11.17.834797744 zeigen das unerwünschte Verhalten. Von der Google-Seite gibt es keine hilfreichen Hinweise im Bug-Tracking-System.

Auf Anfrage von heise online hat Google bislang ebenfalls keine Antwort geliefert. Das Problem betrifft viele Nutzer, teils Hunderte in einzelnen Einrichtungen, wenn man den Issue-Tracker-Beiträgen glauben darf. Sofern das Unternehmen sich dazu äußert, aktualisieren wir die Meldung.

Möglicherweise können sich Betroffene helfen, indem sie den alten App-Stand von Mitte September wiederherstellen, der noch funktionierte. Korrektere Abhilfe mit aktuellem Softwarestand ist derzeit jedoch nur durch Wechsel der App möglich. Das mag für einzelne Geräte noch machbar sein, größere Organisationen müssen wahrscheinlich jedoch erst eine solche neue Lösung validieren – zig oder hunderte Konten auf Smartphones neu einzurichten, dürfte zudem ein größeres Unterfangen darstellen.

Es gibt alternative Android-Apps, die ebenfalls Exchange ActiveSync beherrschen. Namhafte Hersteller wie Mozilla sind dabei, etwa Thunderbird für Android kann EAS mit Servern reden. Organisationen sollten gegebenenfalls prüfen, ob ein Umzug – zumindest temporär – für sie in Betracht kommt. Gegebenenfalls stehen nicht alle Funktionen wie gewohnt bereit, insbesondere bezüglich Kalender- und Kontakt-Synchronisation.

(dmk)

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