Do Kwon, der ehemalige Chef des Kryptowährungsunternehmens Terraform Labs ist von einem US-Gericht wegen Betrug zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das sind drei Jahre mehr als die Staatsanwaltschaft gefordert hat, nachdem sich der Südkoreaner im Spätsommer mit der Justiz geeinigt hatte. Laut der zuständigen Staatsanwaltschaft in New York muss Kwon zudem mehr als 19 Millionen US-Dollar abtreten, das war vorab ausgehandelt worden. Kwon habe „in einem epischen Ausmaß von generationenübgreifender Tragweite“ betrogen, zitiert die BBC den Staatsanwalt. In der Geschichte von bundesstaatlicher Strafverfolgung hätten wenige so viel Schaden angerichtet wie Kwon.
Dramatische Krypto-Pleite
Terraform-Labs von Do Kwon war für TerraUSD verantwortlich, den weltweit viertgrößten sogenannten Stablecoin. Das sind Kryptowährungen, die ihren Preis an einen anderen Wert binden – wie beispielsweise den US-Dollar. Eine Einheit des Coins muss dann auch immer einen US-Dollar wert sein. Terraform-Labs versuchte das durch eine sogenannte algorithmische Bindung sicherzustellen und hielt nicht genug Reserven vor. Im Mai 2022 stürzte der Wert von TerraUSD dann von rund 0,99 US-Dollar auf etwa 0,01 US-Dollar ab. Dabei gingen dutzende Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren, viele Kryptowährungen verloren in der Folge massiv an Wert.
Nachdem die südkoreanische Justiz gegen Terraform Ermittlungen eingeleitet und einen Haftbefehl erlassen hatte, setzte sich der CEO von Terraform Labs ins Ausland ab. Auch die US-Justiz und die Börsenaufsicht ermittelten gegen den Südkoreaner. Bei der Einreise nach Montenegro mit gefälschten Papieren wurde Kwon verhaftet und nach langem Hin und Her schließlich an die USA ausgeliefert. Anfang des Jahres hat er sich der Vorwürfe für schuldig bekannt und Verhandlungen mit der US-Justiz aufgenommen. In der Folge hatte die Staatsanwaltschaft nur noch zwölf Jahre Haft gefordert, darüber ist das Gericht trotzdem hinausgegangen.
(mho)









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