Für sie gilt nun ein Social Media-Verbot: Australien hat die weltweit erste Einschränkung sozialer Netzwerke für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren am Mittwoch in Kraft gesetzt. TikTok, Instagram, Facebook oder YouTube müssen diese von ihren Plattformen ausschließen, sonst drohen hohe Bußgelder. Viele Teenager sehen das Gesetz – wenig verwunderlich – kritisch.
»Wir stehen alle ein bisschen unter Schock. Einige von uns verfügen noch über ihre Konten. Wir sind uns nicht sicher, was passieren wird. Wie soll sichergestellt werden, dass wir keinen Zugang mehr zu den sozialen Medien haben? Letztendlich werden wir uns wohl daran gewöhnen, auch ohne sie auszukommen.«
»Wir werden neue Wege finden, um auf diese Plattformen zu gelangen, also was bringt das?«
»Man kann immer noch Netflix schauen. Man kann immer noch auf Pinterest gehen. Man kann viele verschiedene Dinge auf ähnlichen Apps machen. Vielleicht bringt es die Leute dazu, mehr nach draußen zu gehen. Aber wohl nicht wirklich.«
Allein auf TikTok wurden bereits etwa 200.000 Accounts deaktiviert, so Australiens Regierung. Sie erhofft sich durch das Gesetz, junge Menschen vor Fehlinformationen, Mobbing und schädlichen Körper-Darstellungen zu bewahren. Eine Mehrheit der Bevölkerung unterstützt die neue Regelung. Vor dem Obersten Gerichtshof wurde allerdings Klage eingereicht. Aus ihrer Sicht helfen soziale Medien gerade solchen jungen Menschen Kontakte zu knüpfen, die sonst Schwierigkeiten damit haben.
»Für queere Menschen und Menschen mit Nischeninteressen wird es wohl schlimmer werden. Social Media ist die einzige Möglichkeit für sie, ihre Community zu finden. Manche nutzen es auch, um ihre Gefühle loszuwerden und mit anderen zu reden, um Hilfe zu bekommen.«
»Die sozialen Medien haben uns eine Menge Orte gezeigt, an die wir gehen und wo wir mit unseren Freunden abhängen können. Ich hoffe, dass wir neue Möglichkeiten finden, diese Orte für die kommenden Ferien zu finden.«
Und wenn nicht? Mit 16 Jahren, so meint diese 15-Jährige, seien sie und ihre Freundinnen und Freunde sowieso alle wieder auf Social Media. Trotzdem wird das australische Modell weltweit mit großem Interesse verfolgt – auch von der EU.

vor 2 Tage
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