Nnena Kalu: Turner-Preis für Britisch-Nigerianische Künstlerin gewinnt

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Die britisch-nigerianische Künstlerin Nnena Kalu ist mit dem renommierten Turner-Preis ausgezeichnet worden, einem der wichtigsten Preise der Kunstwelt. Die Jury lobte Kalus hängende bunte Skulpturen, Kokons aus Verpackungsmaterialien und VHS-Tapes, sowie ihre bunten Zeichnungen. Die Jury beschrieb Kalus Arbeit als »mutig und fesselnd« und hob ihre »ausgeprägte Praxis und Finesse in Bezug auf Maßstab, Komposition und Farbe« hervor. Ihre Werke seien sehr präsent.

Kalu, Tochter nigerianischer Eltern, wurde 1966 in Glasgow geboren. Sie ist Autistin und die erste Gewinnerin des Turnerpreises mit einer Lernbehinderung. Der Preis ist mit 25.000 Pfund, etwa 28.500 Euro, dotiert.

»Nnenas Arbeit wurde vor allem aufgrund ihrer Qualität ausgewählt«, sagte Alex Farquharson, Vorsitzender der Jury und Direktor der Tate Britain, laut »Guardian« . Er sprach von einem Wendepunkt für die internationale Kunstwelt: »Da sie eine neurodiverse Künstlerin ist und ihre verbale Kommunikation eingeschränkt ist, wäre sie früher jemand gewesen, der außen vor geblieben wäre.«

Nnenas Gewinn verwische die Grenze zwischen neurotypischen und neurodiversen Künstlern, so Farquharson: »Man wird sich plötzlich bewusst, dass dies tatsächlich eine Grenze in unserer Geschichte und in der zeitgenössischen Kunst war. Aber diese Grenze löst sich auf.«

Charlotte Hollinshead, Kalus Studio-Managerin und künstlerische Betreuerin, wünscht sich, dass der Preis für Kalu Signalwirkung zeigt. »Nnena hat unglaublich viel Diskriminierung erfahren, die bis heute anhält, daher hoffe ich, dass diese Auszeichnung dazu beiträgt, die Vorurteile zu beseitigen.«

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