Nun hat sie es nach Oslo geschafft: Die Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado konnte nur über Umwege ihr Heimatland Venezuela verlassen und verpasste so die Verleihung des Preises knapp.
Nach ihrer Ankunft am frühen Donnerstag begrüßten Dutzende Fans Machado vor ihrem Hotel. Und sangen die venezolanische Nationalhymne für die Oppositionsführerin. Machado bedankte sich für den Support. Um nach Norwegen zu kommen, schmuggelte sie sich wohl mit einem Boot aus Venezuela heraus nach Curaçao, um von dort nach Europa zu gelangen.
Denn die 58-jährige Politikerin war nach der wohl gefälschten Wiederwahl des linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro im Juli 2024 untergetaucht. Sie selbst durfte nicht antreten, viele Oppositionelle wurden verhaftet.
Machado versteckte sich und schickte ihre Kinder ins Exil. In Norwegen konnten sie sich nun wiedersehen.
Davon berichtet sie bei einem Pressetermin mit dem norwegischen Premierminister:
María Corina Machado, Friedensnobelpreisträgerin:
»Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen, weil ich immer wieder daran denken musste, dass ich meine Kinder wiedersehen werde. (…) Und ich sage Ihnen: Ich habe alle drei gleichzeitig umarmt. Das war einer der außergewöhnlichsten, spirituellsten Momente meines Lebens. (…)«
Sie wolle den Friedensnobelpreis zu den Menschen nach Venezuela zurückbringen – auch wenn es für sie selbst riskant sein dürfte.
María Corina Machado, Friedensnobelpreisträgerin:
»Das, was ich vor wenigen Stunden erleben durfte, werden wir Wirklichkeit werden lassen, für alle diejenigen, deren Kinder im Gefängnis sitzen oder im Exil verfolgt werden. Wir werden das möglich machen.«
Am Mittwoch wurde der Preis zunächst noch in Abwesenheit überreicht – an Machados Tochter. Parallel dazu gab es in der norwegischen Hauptstadt auch Proteste: Denn Kritiker werfen Machado vor, keinen Frieden durch Dialog zu suchen und, dass sie eine US-Intervention in Venezuela befürworte.

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