Bei einem Telefonat mit europäischen Staatschefs gab es laut Trump "kleinere Meinungsverschiedenheiten". Zudem macht er Druck auf Selenskyj, Wahlen zu ermöglichen.
11. Dezember 2025, 0:04 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, Reuters, AFP, jsp
Zwischen den USA und europäischen Partnern besteht offenbar nach wie vor keine Einigkeit über Wege zu einem Kriegsende in der Ukraine. US-Präsident Donald Trump sagte, bei seinem Telefonat mit den Staatsspitzen von Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Mittwoch sei "in ziemlich deutlichen Worten" diskutiert worden. Dabei habe es "einige kleine Meinungsverschiedenheiten über Personen" gegeben.
Die Europäer hätten US-Vertreter zu einem Treffen über die Ukraine am Wochenende nach Europa eingeladen, sagte Trump. Ihm zufolge haben die USA aber noch nicht entschieden, ob und – wenn ja – auf welcher Ebene sie teilnehmen würden. "Wir wollen keine Zeit verschwenden", sagte Trump. Die Sprecher von Merz und Macron hatten sich zuvor deutlich positiver über den Austausch mit Trump geäußert.
Zudem macht Trump weiter Druck auf den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj, sich dem US-Plan für die Ukraine anzuschließen. "Ich denke, er muss realistisch sein", sagte Trump über Selenskyj während einer Fragerunde mit Reportern. "Ich frage mich wirklich, wie lange es noch dauern wird, bis sie Wahlen abhalten."
Selenskyj hatte die USA und andere Länder zuvor darum gebeten, keinen Druck in der Frage möglicher Wahlen auszuüben. Er habe mit dem Parlament über die rechtlichen und sonstigen Fragen im Zusammenhang mit einer Wahl gesprochen, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Wenn Partner wie die USA auf Wahlen unter Kriegsrecht drängten, müsse die Abstimmung rechtlich einwandfrei ablaufen. Es müsse Antworten auf jede Frage und jeden Zweifel geben. "Druck in dieser Frage ist jedoch nicht das, was wir brauchen", sagte Selenskyj.
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