KI-Update kompakt: RSL 1.0, Space-Rechenzentrum, Energiequelle, Müllsortierung

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Der neue Web-Standard RSL 1.0 soll die Kontrolle über digitale Inhalte an deren Urheber zurückgeben. Das Protokoll "Really Simple Licensing" ersetzt die veraltete robots.txt-Datei, die von modernen KI-Crawlern oft ignoriert wird. Webseitenbetreiber können künftig präzise festlegen, wer ihre Daten zu welchem Preis nutzen darf. Dies reagiert auf den Druck von Suchmaschinenbetreibern wie Google, die Sichtbarkeit im Netz zunehmend an die Erlaubnis zur Datennutzung koppeln. Die EU-Kommission prüft dieses Vorgehen bereits auf Wettbewerbsverstöße.

Unterstützung erhält die Initiative von Medienhäusern und der Werbebranche, die durch KI-generierte Antworten sinkende Klickzahlen und Werbeeinnahmen fürchten. Cloudflare, ein Infrastrukturanbieter, flankiert den Standard technisch und blockiert unerwünschte Zugriffsversuche. Das Protokoll schafft damit eine rechtliche und technische Grundlage für den Handel mit Trainingsdaten, anstatt sich auf unverbindliche Bitten zu verlassen.

Google hat das Model Context Protocol (MCP) in seine Cloud-Infrastruktur integriert. Der von Anthropic entwickelte offene Standard fungiert als universelle Schnittstelle zwischen KI-Agenten und Datenquellen, vergleichbar mit einem USB-Anschluss für Software. Entwickler sparen sich dadurch das Schreiben individueller Verbindungen für jeden einzelnen Dienst. Google verwaltet die Endpunkte global, was den lokalen Betrieb eigener MCP-Server überflüssig macht.

Die Unterstützung durch Google festigt die Position von MCP als Industriestandard. Auch Microsoft und Amazon Web Services, ein Cloud-Anbieter, fördern das Protokoll über die Agentic AI Foundation. Die breite Akzeptanz ermöglicht es KI-Anwendungen wie ChatGPT oder GitHub Copilot, standardisiert auf externe Informationen zuzugreifen. Dies senkt die Hürden für den Einsatz komplexer KI-Agenten in Unternehmen erheblich.

OpenAI hat mit GPT-5.2 ein neues Sprachmodell vorgestellt, das spezifisch auf Büroanwendungen zugeschnitten ist. Das System verarbeitet Tabellenkalkulationen, Programmiercode und komplexe Projektstrukturen präziser als seine Vorgänger. Eine reduzierte Rate an fehlerhaften Ausgaben, sogenannten Halluzinationen, soll die Verlässlichkeit im geschäftlichen Alltag erhöhen.

Das Unternehmen positioniert das Modell als Werkzeug für ökonomischen Nutzen. Es bewältigt längere Kontexte und steuert externe Software-Tools sicherer. OpenAI bietet den Zugang über seine bestehenden Abonnement-Strukturen an und zielt damit direkt auf die Integration in bestehende Unternehmensprozesse ab.

Der Unterhaltungskonzern Disney geht juristisch gegen Google vor, während er gleichzeitig eine Partnerschaft mit OpenAI vertieft. Disney-Chef Bob Iger fordert von Google in einer Unterlassungserklärung den sofortigen Stopp der Nutzung geschützter Charaktere in KI-Anwendungen und auf YouTube. Der Konzern verlangt technische Filter, um die Generierung von Disney-Inhalten durch Googles Algorithmen zu unterbinden. Parallel dazu klagt das Unternehmen gegen die Bildgeneratoren von Midjourney und Minimax.

Im Gegensatz dazu kooperiert Disney eng mit OpenAI. Das Unternehmen lizenziert über 200 Figuren für den Videogenerator Sora. Diese selektive Vorgehensweise verdeutlicht Disneys Strategie: Die Nutzung des geistigen Eigentums wird nicht prinzipiell verweigert, sondern an strikte Lizenzverträge und Bezahlung geknüpft. Wer nicht zahlt, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

SpaceX, ein Raumfahrtunternehmen, und Google untersuchen die Verlagerung von Rechenkapazitäten in den Weltraum. Die fast ununterbrochene Sonneneinstrahlung im Orbit verspricht eine bis zu achtmal höhere Energieausbeute als auf der Erde. Zudem entfällt der Wasserverbrauch zur Kühlung, da Wärme über Strahlung in das Vakuum abgegeben wird. Google plant für 2027 einen Testlauf mit Satelliten, die mit eigenen KI-Chips bestückt sind.

Die technischen Hürden bleiben hoch. Kosmische Strahlung verursacht Rechenfehler in den Speichermodulen, was das Training von Modellen gefährdet. Zudem erfordert die Datenübertragung komplexe Lasernetzwerke zwischen eng fliegenden Satellitenschwärmen. Die Wirtschaftlichkeit des Konzepts hängt von drastisch sinkenden Transportkosten ab, wie sie das Starship-System von SpaceX verspricht. Experten rechnen erst in zwei Jahrzehnten mit einem kostendeckenden Betrieb.

Deepseek, ein chinesischer KI-Entwickler, trainiert seine Modelle offenbar auf geschmuggelten Hochleistungschips von Nvidia. Berichten zufolge gelangen die Prozessoren der Blackwell-Serie zunächst legal in südostasiatische Rechenzentren. Dort werden sie in Server verbaut, anschließend demontiert und als Einzelteile nach China verbracht. In chinesischen Anlagen erfolgt der Wiederaufbau der Systeme.

Dieser Vorgang untergräbt die Darstellung, China könne seine KI-Industrie zeitnah auf heimische Halbleiter umstellen. Die Abhängigkeit von US-Technologie besteht fort. Nvidia gab an, keine Kenntnis von den Zwischenstationen zu haben, prüft jedoch die Berichte.

Nvidia arbeitet an einer Methode zur geografischen Ortung seiner Blackwell-Chips. Das System nutzt die Verzögerungszeiten in der Datenübertragung zu anderen Servern, um den Standort der Hardware grob zu bestimmen. Diese Technik soll in bestehende Verwaltungssoftware integriert werden.

Der Schritt dient der Einhaltung strengerer US-Exportbestimmungen. Der Gesetzgeber fordert Mechanismen, die den Einsatz von Hochleistungschips in sanktionierten Regionen verhindern. Mit dem Tracking-System könnte Nvidia ferngesteuert überprüfen, ob Prozessoren widerrechtlich in Länder wie China gelangt sind.

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Das US-Verteidigungsministerium hat mit GenAI.mil eine zentrale Schnittstelle für generative künstliche Intelligenz in Betrieb genommen. Rund drei Millionen Angestellte und Vertragspartner erhalten darüber Zugang zu KI-Modellen. Den Anfang macht eine für Behörden zertifizierte Version von Google Gemini.

Die Plattform setzt aber auf eine Multi-Vendor-Strategie, Modelle von OpenAI, Anthropic und xAI sollen folgen.

KI-Systeme erleichtern das Auffinden geothermischer Energiequellen, die an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Das Startup Sanskar kombiniert regionale geologische Daten mit Satellitenbildern und Simulationen, um sogenannte "blinde Systeme" tief im Untergrund zu identifizieren. Diese Methode reduziert das finanzielle Risiko teurer Fehlbohrungen erheblich.

Ein Pilotprojekt in der Wüste von Nevada bestätigte den Ansatz. Die Software prognostizierte ein Hitzereservoir in einem Gebiet ohne äußere Anzeichen. Bohrungen stießen in 820 Metern Tiefe tatsächlich auf 121 Grad heißes Gestein. Sanskar plant nun den Bau eines Kraftwerks, um diese emissionsfreie Energiequelle nutzbar zu machen.

Recyclinganlagen setzen verstärkt auf Automatisierung, um die Brandgefahr durch Lithium-Ionen-Akkus zu senken. Das Entsorgungsunternehmen Korn nutzt eine Anlage, die Röntgenstrahlung mit Bilderkennung kombiniert. Die Software identifiziert Batterien und Akkus im laufenden Betrieb, woraufhin Druckluftdüsen die Gefahrenquellen vom Förderband schießen.

Entwickelt wurde das System gemeinsam mit WeSort AI, einem Softwareanbieter. Es filtert Objekte wie E-Zigaretten und elektrische Zahnbürsten aus bis zu 25 Tonnen Müll pro Stunde. Da rund 80 Prozent der Brände in Sortieranlagen durch beschädigte Akkus entstehen, schützt die Technik nicht nur Anlagenwerte, sondern erhöht auch die Reinheit der recycelten Rohstoffe.

Das Time Magazine aus den USA hat die „KI-Architekten" zur „Person des Jahres" ernannt und mit einem von zwei Titelbildern deutlich gemacht, wer damit gemeint ist. In Anlehnung an das fast 100 Jahre alte, weltberühmte Foto „Lunch atop a Skyscraper" zeigt es Meta-Chef Mark Zuckerberg, AMD-Chefin Lisa Su, Elon Musk, Nvidia-Chef Jensen Huang, OpenAI-Chef Sam Altman und andere Verantwortliche aus der KI-Industrie auf einem Stahlträger über New York. Das zweite Cover zeigt die zwei riesigen Buchstaben AI aus Computerteilen und umhüllt von einem Baugerüst. 2025 sei das Jahr gewesen, „in dem das volle Potenzial von KI deutlich geworden ist und klar wurde, dass es kein Zurück und keinen Ausstieg gibt", begründet die Redaktion die Entscheidung.

(igr)

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