Australien: Erste Klima-Flüchtlinge aus sinkendem Inselstaat Tuvalu gelandet

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Angesichts des drohenden Untergangs ihrer Heimat durch den ansteigenden Meeresspiegel sind die ersten Einwohner des pazifischen Inselstaats Tuvalu in Australien eingetroffen. Ihre Einreise erfolgt im Rahmen eines vor zwei Jahren geschlossenen Abkommens zwischen den beiden Ländern, das den Bewohnern des niedrig gelegenen Atolls eine neue Heimat bieten soll, wie die australischen Regierungsvertreter am Donnerstag mitteilten.

Eine Gabelstaplerfahrerin, eine Zahnärztin und ein Pastor

Tuvalu gilt als eines der am stärksten vom Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels bedrohten Länder der Welt. Mehr als 80 Prozent der 11.000 Einwohner Tuvalus hatten sich für ein entsprechendes Klima-Visum beworben.

Um eine Abwanderung von Fachkräften in dem kleinen Inselstaat zu verhindern, ist die Aufnahme jedoch auf 280 Visa pro Jahr begrenzt. Unter den ersten ausgewählten Einwanderern befinden sich den Angaben zufolge die erste Gabelstaplerfahrerin Tuvalus, eine Zahnärztin und der angehende Pastor Manipua Puafolau. »Für die Menschen, die nach Australien ziehen, geht es nicht nur um ihr körperliches und wirtschaftliches Wohlergehen, sondern auch um spirituellen Beistand«, sagte Puafolau.

Zwischen alter und neuer Heimat

Die Regierung von Tuvalu bemüht sich indes, die kulturelle Verbindung zur Heimat aufrechtzuerhalten. Ministerpräsident Feleti Teo hatte die tuvaluische Gemeinschaft in Australien bereits besucht, um die Bedeutung der kulturellen Bande über die Grenzen hinweg zu betonen. Die Zahnärztin Masina Matolu, die mit ihrer Familie nach Darwin im Norden Australiens ziehen wird, sagte: »Ich kann alles, was ich in Australien neu lerne, immer in meine Heimatkultur zurückbringen, um einfach zu helfen.«

Wissenschaftlern der US-Raumfahrtbehörde Nasa zufolge werden bis 2050 tägliche Gezeiten die Hälfte des Hauptatolls Funafuti überfluten, auf dem 60 Prozent der Bevölkerung leben. Das Visum biete »Mobilität in Würde«, indem es den Menschen aus Tuvalu die Möglichkeit gebe, in Australien zu leben, zu studieren und zu arbeiten, während die Auswirkungen des Klimas schlimmer werden, erklärte die australische Außenministerin Penny Wong. Die Menschen sollen dabei unterstützt werden, sich in Melbourne, Adelaide und im Bundesstaat Queensland niederzulassen.

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